Knorpeltransplantation am Knie: Was kosten neue Gelenke? - Finanzen.de

2023-02-05 17:04:04 By : Mr. Wellcare Alex

Zwischen unseren Gelenken befinden sich Knorpel, die wie Stoßdämpfer wirken. Wenn die Knorpelschicht verletzt oder aufgeraut ist, reiben die Gelenke bei jeder Bewegung ungehindert aneinander. Dies kann äußerst schmerzhaft sein. Mit einer Knorpeltransplantation am Knie können Betroffene wieder schmerzfrei gehen. Die Kosten werden je nach Gelenk von der Krankenversicherung übernommen.

Knorpel tragen maßgeblich zur Funktionsfähigkeit der Gelenke bei. Ohne den schützenden Puffer würden die blanken Knochen aneinander reiben und einen schmerzfreien Bewegungsablauf unmöglich machen. Ursachen für eine beschädigte Knorpelschicht am Knie sind beispielsweise Verletzungen oder Unfälle, die direkt den Knorpel betreffen, oder chronische Fehlstellungen wie X- oder O-Beine. In den meisten Fällen beeinträchtigt das die gesamte Funktionsweise des Gelenks. Wenn sich das Gelenk entzündet, ist Arthrose die Folge.

Was kostet die Knorpeltransplantation am Knie?

Wann ist der Eingriff sinnvoll?

Wie sehen die Nachsorge und die Erfolgschancen des Eingriffs aus?

Welche Behandlungen sind generell beim Knorpelschaden möglich?

Wird eine Knorpeltransplantation am Knie notwendig, summieren sich die Kosten auf mehrere tausend Euro. Denn üblicherweise versorgen Ärzte Knie- und Hüftgelenke mit neuen Knorpelschichten. Allein die Laborkosten für die Züchtung des neuen Knorpels belaufen sich auf ungefähr 5.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Operationen zur Entnahme des geschädigten Knorpels und zur Integration des Transplantats. Je nach Grad der Beschädigung kann die Knorpeltransplantation am Knie mit einer ACT zwischen 15.000 Euro und 30.000 Euro kosten.

Wer nachweisen kann, dass es sich um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, kann davon ausgehen, dass sich die Krankenkassen an den Kosten der Behandlung beteiligen. Wichtig dabei ist, vorher die jeweilige Kasse zu kontaktieren und um eine Auskunft zu bitten. In den meisten Fällen ist es erforderlich, dass der Betroffene einen Antrag auf Kostenübernahme stellt.

Private Krankenversicherungen beteiligen sich je nach individuellem Leistungspaket an der Rechnung. Erfahrungsgemäß geht der Antrag auf Kostenübernahme für eine Therapie mit körpereigenen Knorpelzellen problemlos durch.

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Je nach Zustand der Knorpelschicht eröffnen sich zwei Behandlungsmöglichkeiten, um die Beweglichkeit des Gelenks wiederherzustellen. Entweder erhält der Patient eine Transplantation eigener Knorpelzellen (sogenannte Autologe Chondrozytentransplantation, kurz ACT) oder Ärzte nutzen die Knorpel-Knochen-Transplantation (Osteochondrale Transplantation, kurz OCT). Beide verfolgen das Ziel, neues Gewebe zwischen den Gelenken aufzubauen.

Erhält ein Patient die Empfehlung zur Transplantation, entnimmt der Chirurg im ersten Schritt gesunde Knorpelzellen aus dem betroffenen Kniegelenk, medizinisch Arthroskopie genannt. Die entnommenen Zellen gelangen in ein Labor, wo sie in einer Nährlösung drei bis vier Wochen wachsen. Wenn ausreichend Knorpelzellen gezüchtet sind, transplantiert der Chirurg den neuen Knorpel. Sollten Knorpelstücke im Knie beschädigt sein, entfernt der Operateur diese im selben Eingriff.

Bei der Knorpel-Knochen-Transplantation stanzt der Chirurg die beschädigte Schicht im Gelenk aus und ersetzt sie durch einen unbelasteten Gelenkknorpel, den er zuvor aus der Kniekehle entnimmt.

Im Gegensatz zur ACT verwenden Spezialisten echte Gelenkknorpel, um so die beschädigten Flächen durch einen Knochen-Knorpel-Zylinder abzudecken. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist, dass der entnommene Ersatz genau die Oberflächenform wie das ausgestanzte Stück hat. Andernfalls ist keine reibungslose Mobilität gewährleistet. Die OCT hinterlässt bei vielen Patienten große Narben in der Kniekehle.

Bei wem der Knorpeldefekt bereits zu groß ist, hilft auch keine Transplantation mehr. In der Praxis behandeln Spezialisten eine Defektgröße von maximal zehn Quadratzentimetern.

Um den Erfolg einer Knorpeltransplantation am Knie zu gewähren, sollten die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

Das ideale Behandlungsalter liegt zwischen 15 und 55 Jahren. Hierbei gilt nicht unbedingt das Alter, was auf dem Ausweis steht, sondern vielmehr wie der gesundheitliche Zustand des Patienten ist.

Eine OCT kommt nur bei kleineren Knorpeldefekten mit einer Größe von maximal 2,5 Quadratzentimetern zum Einsatz. Ansonsten ist das Risiko zu hoch, die gesunde Fläche durch die Entnahme des Knorpels zu beschädigen.

In der Regel ist neues Knorpelgewebe deutlich anfälliger für Schäden. Aus diesem Grund raten Ärzte nach erfolgreicher Knorpeltransplantation dazu, behutsam mit dem Knieumzugehen und keine riskanten Belastungen zu planen.

Leichte Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind bereits nach sechs Wochen möglich. Wer sich danach sehnt, das Knie auf dem Fußballplatz Zweikämpfen auszusetzen, sollte wenigstens sechs Monate warten.

Der Behandlungserfolg hängt vom Ort des Knorpelschadens innerhalb des Gelenks, dessen Ausprägung und der jeweiligen Eignung des Patienten ab. Studien belegen, dass 80 bis 90 Prozent der Therapien erfolgreich sind. In den meisten Fällen beziehen sich diese Studien auf Transplantationen mit ACT im Kniegelenk.

Schon im Anfangsstadium eines Knorpelschadens äußert sich dieser durch Schmerzen bei leichter Belastung. Wenn die Beschwerden im Kniegelenk nicht nur beim Treppensteigen oder Tagesausflügen auftreten, sondern auch in Ruhephasen vorhanden sind, ist das nächste Stadium erreicht und Patienten beklagen eine zunehmende Bewegungseinschränkung. In der Praxis heißt dieses Phänomen „steifes Knie“. Bleibt das Gelenk weiterhin unbehandelt, besteht die Gefahr einer Entzündung, die wiederum Arthrose begünstigt.

Die Hauptursache für die zunehmenden Schmerzen besteht darin, dass die Knorpelschicht mit fortschreitendem Alter ihre Elastizität verliert. Darüber hinaus verringert sich die Stoßdämpfung des Knorpels, weil der Wassergehalt im Gelenk abnimmt und die Oberfläche des Knorpels spröde wird. Dadurch bekommt die ehemals spiegelglatte Fläche des Knorpelgelenks kleine Risse, die bei vermehrter Belastung dazu führen, dass sich Teile lösen und sogenannte Defekte entstehen.

Die Behandlungsformen lassen sich in drei Bereiche einteilen:

Bei diesen Behandlungen geht es in erster Linie darum, die Funktionsverbesserung der Gelenke zu gewährleisten und die Knorpelschäden zu minimieren. Beispiele hierfür sind Physiotherapie, Gelenkinjektionen, Bandagen/Orthesen und Einlagen.

Hierzu zählen auch die bereits erwähnten Transplantationsverfahren. Wenn die Knorpelschicht noch erhaltungswürdig ist, raten Ärzte zu verschiedenen Verfahren, um das Fortschreiten des Schadens zu verhindern. Beispiele hierfür sind die Knorpelglättung (Shaving), knochenmarkstimulierende Verfahren (Microfracturierung) und Chondroplastiken (AMIC).

Um die Knorpelschicht zu schützen, die sich durch Fehlstellungen wie X- oder O-Beine verringert, begradigen Chirurgen das Bein. Gerade bei Patienten, deren Knorpelschicht sich noch nicht komplett aufgerieben hat, empfiehlt sich der Eingriff, um die Bewegungsfreiheit für einige Jahre zu erhalten. Der Eingriff verhindert zwar nicht unbedingt eine Arthrose, trägt aber dazu bei, den Fortschritt zu verlangsamen.

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